Bambushalme

Energiemarkt Philippinen

Im Zuge der weiteren Industrialisierung und Urbanisierung des Landes sowie der weiterhin wachsenden Bevölkerung insgesamt steigt der Energiebedarf stetig weiter an. Das Wachstum ist enorm: Allein im Zeitraum von 2003 bis 2016 wuchs die Energieproduktion um 59,4% (Quelle: AHK-Philippinen).
Das sich diese Entwicklung fortsetzen wird, spiegelt sich in der entsprechenden Wachstumsprognose des Energiemarktes bis 2040: Für die Philippinen insgesamt beläuft sich der erwartete Mehrbedarf an Produktionskapazität auf satte 43.765 MW. Auf den Landesteil Luzon entfällt wiederum der größte Anteil: Allein hier wird der geschätzte Mehrbedarf auf 24.385 MW beziffert (Quelle: Electric Power Industry Management Bureau, Department of Energy). Dieser Zuwachs ist hauptsächlich den Ausweitungen der Investitionen in Baugewerbe und Infrastruktur, Produktionssteigerungen in der verarbeitenden Industrie, hohen Konsumausgaben und dem starken Dienstleistungssektor zuzuschreiben.

Es ist nicht anzunehmen, dass der Ausbau der Kapazitäten in der bisherigen Geschwindigkeit mit dem steigenden Bedarf mithalten kann. Bereits seit Jahren übersteigt das wirtschaftliche Wachstum den Ausbau der Versorgungskapazitäten des Landes, spätestens seit 2008 verschärft sich diese Versorgungslücke nochmals zunehmend.
Eine Lösung der Energiefrage ist deshalb eine elementare Voraussetzung für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Die als „Black-outs“ bekannten Stromausfälle richten jedes Jahr immensen wirtschaftlichen Schaden an und haben das Potenzial, die weitere wirtschaftliche Entwicklung des Landes ernsthaft zu behindern.

Fossil dominierter Energiemix

Das Land baut bislang auf einen Energiemix, der von fossilen Brennstoffen dominiert wird. Ueber drei Viertel des Strombedarfs werden durch Verbrennung von Kohle, Gas sowie Oel gedeckt. Vom verbleibenden Viertel entfallen die größten Anteile auf Geothermie und Wasserkraft. Solar, Wind sowie Biomasse tragen kombiniert lediglich 3 % zum Gesamtenergiemix bei (Quelle: Department of Energy). Energiepolitisch wird kurz- und mittelfristig auch weiter auf Kohlekraftwerke als Rückgrat zur Deckung des Energiebedarfs gesetzt werden.

Allerdings unterschrieb Präsident Duterte das Übereinkommen von Paris bezüglich des Klimawandels. Darin verpflichten sich die Philippinen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Bis 2030 sollen diese um 70% sinken. Das Ziel wird ohne die stärkere Nutzung von erneuerbaren Energien kaum erreichbar sein. Große Marktpotenziale für die Privatwirtschaft, insbesondere internationale Unternehmen, werden erkennbar.

Der Strompreis auf den Philippinen schwankt stark. Dies liegt u.a. an der hohen Abhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Kohle, die zu zwei Dritteln importiert werden müssen und preislichen Schwankungen auf dem Weltmarkt unterliegt. Laut dem größten Stromverteilungskonzern, Meralco („Manila Electric Company“), haben die Philippinen im regionalen Vergleich mit 0,19 USD pro Kilowattstunde den höchsten Strompreis. In Indonesien liegt er demnach bei 0,09 USD, in Thailand bei 0,10 USD pro Kilowattstunde.
Eine solche Diskrepanz kann Investitionsentscheidungen beeinflussen. graph energy mix 2017

Staatliche Maßnahmen zur Förderung des Energiesektors

Die vielfältigen Herausforderungen im Energiesektor lassen sich nicht in wenigen Jahren lösen, sondern verlangen langfristiges Engagement - verbunden mit immensem Kapitalbedarf. Aus diesem Grund werden von staatlicher Seite verstärkt Maßnahmen ergriffen, die dem Investitionsrückstand etwas entgegensetzen können. Im Zuge dessen werden gezielt auch ausländischen Investoren günstige Rahmenbedingungen für den Einstieg in den philippinischen Energiemarkt geboten.

Potenziale für erneuerbare Energien

Um privatwirtschaftliche Investitionen zu erleichtern, wurde der Energiesektor seit 2001 durch den „Electric Power Industry Reform Act“ (EPIRA) systematisch privatisiert und liberalisiert. Bereits heute sind 60% der Produktionskapazitäten für Energie in privater Hand.

Die Regierung hat zudem erkannt, dass den erneuerbaren Energien eine zunehmend wichtige Funktion zukommt, und fördert den Ausbau dieses Sektors systematisch: Die Grundlagen hierfür wurden im „National Renewable Energy Program“ (NREP) festgelegt und werden auf übergeordneter Ebene durch den 10-Punkte-Plan der Duterte-Administration sowie den „NEDA Development Plan 2017 – 2022“ flankiert. Das philippinische Energieministerium (Department of Energy, DoE) beziffert die erwartete jährliche Zuwachsrate erneuerbarer Energieträger mit 1.6%. Der Anteil erneuerbare Energien im Energiemix der Philippinen würde damit bis 2030 auf über 35% ansteigen.

Der „Renewable Energy Act von 2008“ sowie die „Executive Order 30“ fördern gezielt den Ausbau erneuerbarer Energien auf den Philippinen. Bürokratische und rechtliche Hürden für Energieprojekte wurden abgebaut, Investoren bieten sich darüber hinaus eine ganze Reihe weiterer Anreize, wie z.B. Steuervorteile, Zoll- und abgabenbefreite Technologie-Importe, eine vereinfachte Anstellung ausländischen Fachpersonals und beschleunigte Antragsverfahren für die notwendigen Zulassungen und Betriebsgenehmigungen.

Durch den „Renewable Portfolio Standard“ (RPS) wird den erneuerbaren Energien ein verbindliches Mindestkontingent im Energiemix zugewiesen, und das „Green Energy Option Program“ soll sicherstellen, dass Verbraucher jederzeit aktiv auswählen können, ob sie Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen wollen.

Planungssicherheit für Energieprojekte schafft eine staatlich festgelegte Einspeisungsvergütung, die je nach Energieträger unterschiedlich ausfällt, generell jedoch eine berechenbare wirtschaftliche Ausgangslage für Investoren schafft.
Für Biomasse-Projekte wie das von ECO-NATURE-PRODUCTS PLC beläuft sich die Einspeisungsvergütung auf 0,12 USD pro Kilowattstunde. Vorbereitungen zur vertraglichen Absicherung dieser Rate sind bereits angelaufen. Hierzu schließt ECO-NATURE-PRODUCTS PLC eine sogenannte Public-Private-Partnership einen Kooperationsvertrag mit der Regierung. renewable energy landscapes