Kokosnuss-Schalen

Wertstoff Biomasse auf den Philippinen

Der Begriff Biomasse ist nicht vereinheitlicht verwendbar. Wir beziehen uns daher auf die energietechnische Definition von Biomasse. Für ein nachhaltiges Energieprojekt kommt Biomasse aus drei Hauptquellen in Frage:

  • Pflanzliche Abfälle, v.a. aus der Land-, Forst- und Bambuswirtschaft
  • Tierische Abfälle, Exkremente
  • Biologische Abfälle anderer Art, z.B. Haushaltsabfälle

Die Philippinen besitzen nicht zuletzt aufgrund der natürlichen klimatischen Bedingungen große Biomasseressourcen. 47% der philippinischen Landmasse (30 Mio. Hektar) werden landwirtschaftlich genutzt. Die Anbaufläche beträgt somit rund 13 Mio. Hektar.

Das ENP Energieprojekt sammelt und verwertet hauptsächlich folgende Arten von Biomasse:

  • Holz– und Bambusabfälle aus der Forstwirtschaft
  • Kokosnuss-Schalen und überalterte Kokosnusspalmen aus der Kokosindustrie
  • Reishülsen, die bei der Trocknung von Reis zurückbleiben
  • Bagasse, d.h. nicht verwertbare Reste von Zuckerrohrpflanzen

biologischer Müll

Große ungenutze Potenziale

Das EG-ASEAN COGEN-Programm schätzt das Volumen der verfügbaren Biomasse allein aus der Reis-, Kokosnuss-, Palmöl-, Zucker- und Holzindustrie auf den Philippinen auf 16 Millionen Tonnen - pro Jahr. Biologische Abfälle sowie z.B. Bambus sind hier noch nicht einmal berücksichtigt. Ein Großteil dieser vorhandenen und weiter ständig anfallenden Biomasse wird nicht oder nur marginal wirtschaftlich verwertet. Lediglich als Brennstoff zum Kochen findet Biomasse vielfach Verwendung in den ländlichen Provinzen.

Einer der größten Vorteile von Biomasse sind die geringen Kosten. Auf den Philippinen - noch immer in weiten Teilen ein Agrarland - sind Biomasseressourcen ein billiger Rohstoff zur Stromerzeugung. Außerdem kann Strom aus Biomasse wesentlich kostengünstiger produziert werden, da im Vergleich zu Geothermie oder Wasserkraft wesentlich geringere Investitionsvolumen erforderlich sind.